ASPERDEN-KESSEL | Er war ein ganz besonderes Erlebnis, der zweitägige Springlehrgang bei der Doppelweltmeisterin und Olympiasiegerin Sandra Auffarth, die am vergangenen Wochenende auf Einladung ihrer Freundin Judith Emmers in die Reithalle des RFV „von Driesen“ Asperden-Kessel gekommen war. Dabei verbindet Emmers und Auffahrt eines ganz besonders: Beide Amazonen gewannen das Berufsreiterchampionat und beide erzielten beim traditionellen Deutschen Springderby in Hamburg Rang drei.

Nun also stand die 32-jährige Pferdewirtin mit Schwerpunkt Reiten, die diese Ausbildung als Jahrgangsbeste mit der Stensbeckplakette beendete, in der Reitbahn an der Asperdener Maasstraße und vermittelte den 21 Reitern, eingeteilt in fünf Gruppen von der Einstiegs- bis zu schweren Klasse, wertvolle Tipps innerhalb eines Springparcours.

Doch bevor diese zum Ende einen gesamten Springparcours absolvierten, wurden die Pferde gymnastiziert und sinnvolle Linienführungen für junge Pferde und unerfahrene Reiter, unter Einbeziehung einiger Elemente aus einem Parcours, gelehrt. Hochmotiviert zeigten sich Pferd und Reiter im Zuge des Trainingswochenendes, wobei Auffahrt, die bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) zudem die Ausbildung als Sport- und Fitnesskauffrau durchlaufen hat, nicht nur die Pferde, die über gutes Potential verfügten, lobte. Auch die Reiter bewiesen mehr und mehr eine fundierte Grundausbildung, wobei sie die Verbesserungsvorschläge der prominenten Ausbilderin, die 2020 eine erneute Teilnahme an den Olympischen Spielen anstrebt und bereits in den Kader berufen wurde, dankend annahmen.

„Ich bin nach wie vor von dem hohen Ausbildungsstand von Pferd und Reiter angetan“, so Auffahrt weiter, zu deren reiterlichen Vorbildern neben Ingrid Klimke in der Vielseitigkeit vor allem der Springreiter Markus Ehning gehört. „Ich mag seinen Reitstil sehr und auch seinem Umgang mit den Pferden“, verriet Auffahrt, die den Lehrgangsteilnehmern zudem riet, neben dem Reiten Ausgleichsport und Krafttraining zu betreiben, um auch andere Muskeln aufzubauen. Insbesondere die Rückenmuskulatur gelt es zu stärken.

Dass den „von Driesen“ Reitern dieser exklusive Lehrgang gefallen hat, den sich auch zahlreiche Zuschauer anschauten, bewies das besondere Geschenk. Über Judith Emmers und der Mutter von Sandra Auffahrt hatte man sich ein paar Haare von ihrem Herzens- und Championatspferd Opgun Louvo (Wolle), jenem in Frankreich gezogenen Fuchswallach besorgt, in dessen Sattel sie die Weltmeisterschaft in der Normandie gewann, einen Doppelsieg beim CHIO in Aachen und Doppelgold bei der WM verzeichnete, und sich zudem in Rio die Silbermedaille erkämpfte. Auch erzielte sie auf dem Sohn des Shogun Gold bei den Deutschen Meisterschaften.

Nach dem Gewinn von neun Medaillen auf nur fünf Championaten verabschiedete ihn Auffahrt in diesem Jahr beim CHIO offiziell aus dem Sport. Nunmehr hatte „von Driesen“ Vereinsmitglied Fine Plein ein hochwertiges Armband aus seinen Haaren kreiert. Sichtlich gerührt bedankte sich Auffahrt für das außergewöhnliche Geschenk sowie für den sehr schönen Lehrgang an der Maasstraße.

Übrigens: Auch lobte die Vielseitigkeitsreiterin den Verein für den spürbaren Zusammenhalt, die tolle Organisation und für die Einstellung der hochmotivierten Teilnehmer.